Zu den Werten, die am Ablauf unserer Kläranlage („Eing – Werk Gescher“) gemessen worden sind, können wir folgendes mitteilen:
Die erhöhte PFAS-Konzentration von 1.040 Nanogramm pro Liter (= 0,00000104 Gramm pro Liter) im Jahr 2017 betrifft den Summenparameter „SUM PFAS“. In diesem Parameter werden die messbaren Konzentrationen von 14 verschiedenen Einzelstoffen zusammengefasst. Ein wesentlicher Anteil (ca. 40 %) war dabei auf den Gehalt an PFPA (Perfluorpentansäure) im Abwasser zurückzuführen
Für die Textilveredlung der etv ist Perfluorpentansäure nicht relevant!
Daher vermuten wir, dass die erhöhte PFPA-Konzentration auf den Eintrag eines Feuerlöschmittels (Sprinkleranlage) zurückzuführen ist,
das bei einem Brand in einem benachbarten Betrieb eingesetzt wurde.
In der Textilveredlungsindustrie wurden generell Hilfsmittel zur Öl- und Wasserabweisung auf Basis von Fluorcarbon-Produkten als Ursache für die PFAS-Belastung in Abwässern identifiziert.
Mit diesen Produkten können relativ einfach und preiswert sehr gute Effekte erzielt werden, die insbesondere für spezielle Textilartikel, wie z. B. Chemikalienschutzanzüge unbedingt notwendig sind.
Darüber hinaus wurden diese Ausrüstungen auch gerne für andere Artikel, wie z. B. Outdoor-Bekleidungen, Rucksäcke, Zeltplanen usw. eingesetzt.
Aufgrund der damit zusammenhängenden PFAS-Problematik verzichten in diesen Bereichen viele verantwortlichen Hersteller inzwischen auf Fluorcarbon-Ausrüstungen und haben fluorfreie Alternativen entwickelt.
Als Auftragsveredler unterstützen wir unsere Kunden bei solchen Entwicklungen aktiv.
Bei der etv werden Fluorcarbon-Ausrüstungen nur noch für einige spezielle Artikel z. B. für medizinische Zwecke eingesetzt. Hierzu verwenden wir Produkte mit kürzerkettigen Fluorcarbonen auf C6-Basis.
Längerkettige Fluorcarbone auf C8-Basis werden nicht mehr eingesetzt!
Bei der Verwendung von Fluorcarbon haltigen Produkten achten wir in der Verfahrenstechnik und in der Produktion akribisch darauf, dass diese Stoffe nicht ins Abwasser gelangen.
Restflotten und die ersten Spülbäder zur Reinigung der Ansatzgefäße und Auftragsaggregate werden separat aufgefangen und als Abfall entsorgt.
In der Produktion haben wir dafür entsprechende Vorrichtungen und unsere Mitarbeiter werden regelmäßig geschult und für diese Problematik sensibilisiert.
Interne wie auch externe Überwachungen bestätigen die Wirksamkeit dieser Maßnahmen der etv.
AZ v. 25.02.2023
AZ v. 28.02.2023